Vor jeder Meditation( auch privat) als auch vor jeder Unterweisung und bei jedem Betreten des Tempels verbeugt man sich 3 mal vor dem Buddha. diese Verbeugung bedeutet das wir unsere Verehrung
zum Ausdruck bringen,gegenüber etwas, das mehr Verehrung verdient als wir selbst - dem Buddha.
Sich verneingen ist eine sehr ernste Praxis. Nur wenn wir dem Buddha , der Lehre und der Versammlung der höheren Praktizierenden Verehrung und Respekt erweisen, können ihr Wissen und ihr Segen in
uns aufgehen. Es ist, als wenn man Milch von einem Gefäß ins andere schütten würde. Das Gefäß, das die Milch enthält, muß immer höher stehen als das leere Glas. Ebenso sind wir wie das leere
Glas, in das die Buddhas und Lehrer die Milch der Weisheit fließen lassen - deshalb müssen wir uns verbeugen.
In Asien ist Verbeugung eine Geste des Respekts - d.h. sich nicht verbeugen ist ungehörig, respektslos und eine Beleidigung. dies sollten wir immer bedenken. deshalb ist es wichtig sich immer vor
dem Buddha zu verbeugen. ein buddhistischer Meister sagte einmal: "Die ehrlichsten Verbeugungen sind die, die wir in unserem stillen Kämmerlein machen - weil sie niemand sieht und weil diese
wirklich aus tiefem Verständnis gemacht werden.". Dies bedeutet aber nicht, dass wir die Verbeugungen in der Öffentlichkeit oder in der Gruppe unterlassen sollen.
Verbeugungen sind ein direktes Gegenmittel gegen Stolz und egozentrische Gedanken. wir können uns nicht verbeugen, wenn wir stolz und egozentriert sind - ebenfalls können wir keine Einblicke in
den Dharma erhalten, wenn wir stolz und egozentriert sind. Verbeugungen sind das Gegenmittel gegen Stolz. Umso mehr Stolz und Egozentriertheit wir haben, umso mehr Verbeugungen sollten wir
machen. Wenn wir andere sehen , die sich nicht verbeugen wollen, wissen wir, dass ihr Geist von der Verblendung des Stolzes komplett überwältigt ist. Für eine solche Person sollten wir tiefes
Mitgefühl entwickeln!!!
Das Entscheidende bei Verbeugungen, ist die Bemühung den Stolz überwinden zu wollen.
Zum Anderen sind Verbeugungen eine Methode um negatives Karma zu reinigen. Hier ist es wichtig, die
4 Kräfte zu praktizieren: Die kraft des Bedauerns, die Kraft des Vertrauens , die Kraft des Gegenmittels und die Kraft des Versprechens.
Die großen Meister der Vergangenheit hatten sogar Schwielen an ihrer Stirn vom vielen Verbeugen, und in Tsongkhapas Höhle wurde sogar der Steinboden ganz blank- man sagte, er hat 1 Million
Verbeugungen dort gemacht!!!!
Wenn ihr regelmäßig und mit großer Achtsamkeit die Verbeugungen macht, werdet ihr feststellen, dass ihr schnell außerordentliche Fortschritte macht. Es geht nicht schlagartig- aber es ist wie
beim Erlernen einer neuen Sprache -durch ständiges Wiederholen werdet ihr sie meistern.
Außerdem wird gesagt, dass Verbeugungen die Ursache dafür sind, die 3 Körper eines Buddhas zu entwickeln.
Den Dharmakaya, den Sambogakaya und den Nirmanakaya. Dieses sind die drei Körper der Erleuchtung.
Seid also nicht nachlässig- macht eure Verbeugungen . vielleicht seid ihr irgendwann zu alt oder zu krank um Verbeugungen zu machen- also macht sie jetzt solange ihr noch könnt.
Wenn selbst der Buddha, Tsongkhapa oder der Dalai Lama täglich Verbeugungen gemacht haben und noch machen - was gibt es dann noch über uns zu sagen ???
viel Liebe
euer Dharmacharya Rodrigo
Ein ungeborenes Zwillingspaar unterhält sich im Mutterleib.
"Sag mal, glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?"
"Ja, auf jeden Fall und du?"
"Ich glaube nicht daran, ich denke das ist Blödsinn - wie sollte denn so ein Leben deiner Meinung nach aussehen?"
"Vielleicht werden wir auf unseren eigenen Beinen stehen, durch die Gegend gehen und mit dem Mund essen"
"Mit dem Mund essen? So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört! Wir haben doch die Nabelschnur durch die wir essen - und außerdem ist die Nabelschnur einfach zu kurz um in der Gegend herum zu
laufen."
"Doch, ich glaube ganz sicher an ein Leben nach der Geburt!"
"Du spinnst doch! Außerdem ist auch noch niemand zurückgekommen, um von dort zu erzählen - deswegen glaube ich, dass das leben mit der Geburt zu Ende ist"
Ich hoffe euch hat die Geschichte genau so viel Spaß gemacht wie mir.
Alles Liebe
euer Dharmacharya Rodrigo
Durch die Zufluchtnahme wird man sozusagen offiziell zum Buddhisten.
Die Zufluchtnahme zum Buddha, seiner Lehre
(Dharma) und der höheren Gemeinschaft (Sangha), hat tiefe Bedeutung. Eine Zuflucht ist ein Schutzraum, ein sicherer Ort und davon gibt es auf dieser Welt nur wenige.
Eigentlich ist es sogar unmöglich im weltlichen Leben irgendwo ein vollkommenes und sicheres Refugium zu finden.
Äußere, materielle Zufluchtsorte brennen nieder, fallen der Verwüstung anheim, verschwinden vom Erdboden.
bei Buddha , Dharma und Sangha hingegen handelt es sich nicht um eine äußere Zuflucht, sondern um eine spirituelle Zuflucht , die uns das Gefühl gibt, einen sicheren Hafen gefunden zu haben, in
dem sich der Sturm gelegt hat. Auf dem offenen Ozean erschweren Sturm, Windböen und Wellen das Segeln. Erst wenn das Schiff den sicheren Hafen erreicht, wird das Wasser ruhig. der Hafen ist die
Zuflucht- hier können wir den Anker werfen. das ist auch mit der Zuflucht im Buddhismus gemeint.
Zuflucht bedeutet, das wir endlich einen Ort gefunden haben, an dem wir zur Ruhe kommen können und zwar in einer Lehre, die uns nicht im Geringsten darüber zweifeln lässt, dass das Leiden von
denen die Menschheit befallen ist ein Ende hat. Der große Lehrer Buddha, hat die Lehre dargelegt und an seine Gemeinde weitergegeben.
Nur wer Glauben fasst und der Wirkkraft der Lehre vertraut, begreift auch die Zufluchtnahme und zwar sogar dann, wenn er die Befreiung vom Leiden noch nicht an sich selbst erfahren konnte. Wer
diese Verheißung nicht unmittelbar erschauen kann, ihre Möglichkeit noch nicht erkannt hat, weiß eigentlich nicht was er tut wenn er Zuflucht nimmt.
Buddham Saranam Gacchami. Ich nehme Zuflucht zum Buddha
Dhammam Saranam Gacchami. Ich nehme Zuflucht zur Lehre
Sangham Saranam Gacchami. Ich nehme Zuflucht zur Gemeinschaft.
Bei der Zufluchtnahme wiederholen wir dies drei mal und wir sollten verstehen was wir sagen - ansonsten sprechen wir einfach nur die Worte in fremder Sprache nach- wie ein Papagei, der auch nicht
weiß, was und warum er etwas nachplappert.
Fühlen wir, dass die Zzufluchtnahme für uns Realität wird, dann öffnet sich unser Herz in Hingabe, Dankbarkeit und Hochachtung für Buddha , Dharma, Sangha und unseren Lehrer. Wir sind
dankbar dafür, dass das Leid wirklich beendet werden kann.
die Zufluchtnahme kann zum wichtigsten Ereignis in unserem Leben werden !!!
Ab diesem Tag, sind wir dann Buddhist. Aber damit ist es nicht getan. Buddhist zu sein, meint die Lehre Buddhas in den Mittelpunkt unseres Lebens zu stellen.
Meditation, Studium und auch die Gemeinschaft sind von diesem Moment an von höchster Wichtigkeit.
ab diesem Tag sind wir in die Familie der Buddhas eingetreten. aber wir müssen uns auch bemühen nicht wieder in unser weltliches Verhalten zurückzufallen.
Wir arbeiten wirklich an uns und versuchen durch die Anweisungen des Lehrers den buddhistischen Pfad vollständig zu begehen.
So gehen wir von Freude zu Freude bis wir die Erleuchtung erlangen und jede Form von Leid und Verlust für immer hinter uns lassen.
Die Zufluchtnahme ist der erste Schritt zu Freiheit und Glück. Wenn ihr diesen Weg gehen wollt, dann sprecht mich einfach an.
Es lohnt sich!
Alles Liebe
euer
Dharmacharya Rodrigo